Milestone: Pearl Jam, Ten

Vor dreißig Jahren am 27. August 1991 erschien das Debütalbum Ten der Rockband Pearl Jam aus Seattle, WA (USA).

Zuvor war am 16. April 1991 das selbstbetitelte Album der Formation Temple Of The Dog veröffentlicht worden. Dieses Projekt setzte sich aus Mitgliedern der sich gerade gründenden Band Pearl Jam und der Band Soundgarden zusammen. Es wurde erdacht und umgesetzt als ein Tribute an den im Jahr zuvor verstorbenen Sänger von Mother Love Bone, Andrew Wood.
Die daran beteiligten Musiker waren sowohl örtlich durch die Stadt Seattle als auch aufgrund unterschiedlicher anderer Gegebenheiten miteinander verbunden: Pearl Jams Stone Gossard und Jeff Ament waren schon Teil der Bands Green River und danach Mother Love Bone gewesen, Soundgardens Chris Cornell der Mitbewohner von Andrew Wood.
Ebenfalls mit dabei waren mit Matt Cameron auch der Schlagzeuger von Soundgarden sowie von Pearl Jam (Mookie Blaylock) der Gitarrist Mike McCready und als Gastvokalist Eddie Vedder (ehemals Bad Radio) aus San Diego, CA.

Temple Of The Dog – Hunger Strike

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All das hatte ich bis 1992 noch nicht auf dem Schirm, denn ich lernte Pearl Jam und ihr musikalisches Umfeld meiner Erinnerung nach erst im Frühjahr dieses Jahres kennen, als mir eine Maxi-CD der Single Alive in die Hände fiel. Danach dauerte es nicht lange, bis ich die CD Ten der neuen Band aus Seattle in der europäischen Variante mit drei Bonustracks erworben hatte.

Das Album beginnt zunächst mit einem Stück, welches gar nicht auf dem Cover genannt wird und mit dem dieses dann auch endet. Seine übliche Bezeichnung, ‚Master / Slave‘.
Als Single-Veröffentlichungen mit ihren Musikvideos spielten nach und nach gerade ‚Alive‘, ‚Even Flow‘ und ‚Jeremy‘ eine besondere Rolle. Der Track ‚Oceans‘ ist unter diesen aber mein heimlicher Favorit: „a little love song I wrote about my surfboard“, orakelte Eddie Vedder in Pearl Jams MTV Unplugged-Session, 1992.

Wichtig ist in dem Zusammenhang die sogenannte Mamasan-Trilogie, bestehend aus den Songs ‚Alive‘, ‚Once‘ und ‚Footsteps‘ und von Eddie Vedder beschrieben als eine Art Mini-Oper.
‚Footsteps‘ ist auf dem Album Ten zwar nicht enthalten, dafür aber auf der Maxi-Veröffentlichung von Jeremy, aufgenommen in einer Rundfunksession bei Rockline am 11.5.1992. Der Song basiert musikalisch auf einem Instrumental-Demo von Stone Gossard, welches während der Bandgründung weiter zirkulierte und dann bei dem Song ‚Times Of Trouble‘ auf dem Album von Temple Of The Dog schon Verwendung gefunden hat.

Für viele (und auch für mich) gelten wohl die Tracks ‚Black‘ (unvergessen sind hier die backing vocals), ‚Deep‘ und ‚Release‘ noch als weitere Highlights des Albums.

Pearl Jam – Alive

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Die Maxi-Veröffentlichung von Alive vom 7. Juli 1991 enthielt mit ‚Wash‘ noch ein Outtake, das letztlich auch einer der drei Bonustracks auf der europäischen Version von Ten von 1992 wurde.
Zu den weiteren im Jahr 1992 veröffentlichten Studioaufnahmen zählten noch die Songs ‚Dirty Frank‘ und ‚Yellow Ledbetter‘ sowie die Soundtrack-Beiträge zum Spielfilm Singles, ‚Breath‘ und ‚State Of Love And Trust‘.

In meiner medialen Wahrnehmung blieb neben der europäischen Erstausstrahlung von MTV Unplugged mit Pearl Jam (aufgenommen in den Kaufman Astoria Studios, Queens am 16.3.1992) vor allem ihr Auftritt am 9. September 1992 bei den MTV Video Music Awards in Erinnerung. (Das damals noch ausstehende Musikvideo zum Song ‚Jeremy‘, der hierbei performed wurde, wurde ein Jahr später, 1993, dann bei dieser Veranstaltung mehrfach ausgezeichnet – unter anderem als Video Of The Year.)
Am 10. September trat die Band bei der MTV Singles Premiere Party auf und war am 16. Oktober bei der Bob Dylan 30th Anniversary Concert Celebration vertreten durch Eddie Vedder und Mike McCready mit einer Coverversion von dem Bob Dylan-Song ‚Masters Of War‘.
Am 12. Januar 1993 wurde die Band The Doors durch Eddie Vedder in die Rock And Roll Hall Of Fame eingeführt und er performte zusammen mit ihren verbliebenen Mitgliedern mehrere Songs.

Das Album Ten der Band Pearl Jam ist zusammen mit Nevermind von Nirvana, das einen Monat später erschienen ist, einer von denjenigen Releases, die Anfang der 1990er Jahre einen deutlichen Unterschied zum bisher Gewohnten machten.
Beide Bands vermittelten eine alternative Musikkultur, die als Grunge Furore machte, eroberten dabei die Charts und beeinflussten oder festigten so ganze Lebensentwürfe. Sie waren auch in meiner eigenen musikalischen sowie popkulturellen Orientierung nachhaltig prägend.

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